Bin auch heute noch in Batumi: - Google Map - und lege einen "Ruhetag" ein. Am Morgen ein Fahrrad geliehen und am Batumi die Strandpromenade langgefahrenl und zum Hafen. Batumi war in Sowjet Zeiten die Sommerresidenz der KP Spitzen der Sowjetunion. Vermutlich merkt man dies der Stadt noch an. Kann es aber nicht beurteilen. Die Stadt ist eine seltsame Mischung aus Alt und Neu.
Heute ist Batumi für "uns im Westen" bedeutend weil über die Verladestation das Erdöl vom Kaspischen Meer (Aserbaidschan) transportiert wird. Ein Tanker ist heute im Hafen eingelaufen. Beeindruckendes Manöver. Ebenfalls läuft hier die längste Erdgasleitung der Welt durch, die das Erdgas von Turkmenistan nach Europa bringt unter Umgehung Russlands. Darum sind das Länder mit denen wir freundschaftlich verbunden sind. So das war der kurze Exkurs über die wirtschaftlichen Verflechtungen.
Das Hotel in dem ich übernachte - Intertourist - war in meiner Vorstellung die Residenz der Sowjetkader, wobei es mittlerweile sehr gelungen renoviert wurde. Es hat so eine Mischung der vergangenen glorreichen Zeiten und einer gelungenen Modernisierung. Was auch auffällt in der Stadt sind moderne Neubauten und Bauten die verfallen
Einen Bau gesehen, der im meiner Phantasie das Hauptgebäude der KPdSU Batumi oder Ableger der Oberkommandos der Schwarzmeerflotte war. Ein riesen Bau mittlerweile am verfallen. Die Fenster fehlen.
Jetzt gerade auf einer Piazza, gemütlich zum sitzen, schreiben, Cappuccino trinken und "Apfelstrudel" essen.
Apfelstrudel war gut. Mittlerweile ist eine kleine Hochzeitsgesellschaft gekommen. Die 3te seit Istanbul. Werde mitzählen.
Zurück zu Georgien: Was mann merkt, ist die Orientierung nach dem Westen. In der Zeitung hat es Bericht über die Anbindung an die EU. Russland ist nicht sehr weit und da sucht man Schutz. Auffällig auch, dass man hier wieder mit English ganz gut durchkommt. (In Erzurum und Hopa war nicht mal mit dem Notenglisch eine Kommunikation möglich. Schon eine spezielle Herausforderung wenn man sich gar nicht verständigen kann und es noch - einen kleinen Ärger gibt- wie im Hotel in Hopa.)
Gestern in einer Seitenstrasse bei einem kleinen Laden einen Hamburger für zwischendrin gekauft. War eine leckere Mischung aus Fladenbrot, Käse, Salami und pikante Gewürze. Nicht zu vergleichen mit dem Industrieschrott von McD. Selbst mit dem Ladenbesitzer - so alt wie ich aber mehr Haare dafür weniger Zähne - war eine minimale Kommunikation auf Englisch möglich. Das übliche halt: woher mann kommt, Beruf, warum man da ist und aktuell natürlich Fussball. (die Pleite der Schweiz von gestern überspringe ich. Schade).
Das sind die Situationen wo das richtige Urlaubsgefühl aufkommt. Auf einem alten klapprigen Plastikstuhl hocken, eine Fanta trinken, was einfaches essen und dem Treiben zuschauen.
Generell fällt der Unterschied mit der Türkei auf. Es ist schon ein krasser Gegensatz auf knapp 30km. Ich erzähle nicht schon wieder von Frauen die dort Kopftücher tragen und hier wieder "unseren" Stil unterwegs sind, was immer das auch sein mag. Auf so engem Raum ist dies schon ein krasser Übergang und kein Wunder, dass dies Spannungen generiert ob dieser Unterschiede. (Einschub: Man resp. SVP stelle sich vor auf der anderen Seite des Rheins wäre ein Staat mit islamistischer Prägung)
Bei den Männern scheint es möglich zu sein das T-Shirt über den Bauch zu rollen, so das die Wampe gut gelüftet wird. Das sieht zwar nicht sehr adrett aus, ist aber auch ein Kleiderunterschied der auffällt. Oder man in der Badehose auch durch das Hotelrestaurant laufen. Auch etwas ungewohnt aber keinen hat es gestört.
Und überall läuft die westliche Musik wie wir sie aus dem Radio zu Hause kennen.
Mir fällt auf: habe den Eindruck seit drei Tagen der einzige "Westler" zu sein der unterwegs ist. Im Zug war keiner und bis zur Grenze auch keinen mehr gesehen. Hier auch noch kein Wort Deutsch, Englisch oder eine sonstige vertraute Sprache gehört. Ob hier viele Russen oder Georgier sind kann ich nicht beurteilen. Hört sich für mich alles gleich an.
Auf jeden Fall sind die Leute hier hilfsbereit und freundlich. Im Hotel gestern rumgeirrt und der Hausmeister hat mich dann erstmal rumgeführt und alles gezeigt, damit sich der Tourist nicht verläuft.
1 Kommentar:
siehe auch gestrigen Zeitungs-Artikel:
http://www.nzz.ch/wirtschaft/pipelines-paragrafen-und-politik-1.18327079
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