31. Juli 2014

Der spezielle Nachmittag in Jiayuguan

29. Juli:  Ja wie den Nachmittag verbringen?  Um 14 Uhr ist die Tour beendet. Um 19:40 Abfahrt Zug. Der Koffer ist im Auto und versorgt. 

Die Reiseführerin schlägt vor ich soll mitkommen den Shop wo sie arbeitet -das Geschäft des Bruders- und dort relaxen oder sogar schlafen. Geschäft für Steine und Schmuck aus Steinen.

Habe keine bessere Idee. Einfach in der Stadt bei der Hitze raumlaufen macht auch keinen Sinn.  So landen wir in einem modernen Kaufhaus wo es sicher 20 Geschäfte gibt die Steine und Schmuck daraus verkaufen. Klimatisiert und zivilisiert.

Ich entdecke auch meinen Rastplatz und da im ganzen Laden nichts los ist schlafe ich sogar kurz ein. 


Die Reiseführerin bringt mir zwischendrin noch grünen Tee. Den ersten guten Tee in China. 

Döse vor mich eine Stunde hin und es kommt wie es kommen muss: Wenn ich schon mal hier bin kann ich nach Schmuck schauen und werde fündig für mich und Doris. Zeige ihr Bild: was für eine schöne Frau. Speziell die Augen. Dem kann ich nur zustimmen. 
Es gibt natürlich noch einen "best price for friends".

Gehe noch Essen und  die Reiseführerin kommt nach. Es hat noch Zeit, für einen Spaziergang im nahen Park und reden über Allerlei. Wie es denn so ist in Europa. Warum man dort so spät heiratet. Witizg. Ob ich Geld hatte als ich heiratete. Nein. Dann muss meine Frau mich aber sehr geliebt haben. In China ist Geld wichtig. Der Mann bringt die Wohnung mit und die Frau das Auto. Da müssen dann die Eltern schon ran für die Finanzierung. Auch sonst wird noch ausgetauscht über den Lebensalltag.

So vergeht die Zeit bis zum Abfahrt zum Bahnhof und dieses Mal finde ich es sehr schade, dass es schon weiter geht. 
 
Werde noch zum Bahnhof gebracht, wieder am richtigen Ausgang plaziert. Leicht vorgedrängelt wie das hier üblich ist. 

Ein ganz spezieller Tag für mich in China endet (fast). 

Am Ende der grossen Mauer: Jiayuguan

29. Juli   Am Vorabend nach 21 Uhr  empfängt mich eine jüngere Reiseführerin am Bahnhof Jiayuguan Gansu China   . Sie ist sympathisch obwohl Sie ununterbrochen frägt. Woher ich komme, Land, Frau, Family, first time in china. Bis zum Hotel gewinne ich den Eindruck mein halbes Leben erzählt zu haben. 

Treffen um 8:30 in der Hotellobby. Ich nehme meinen Rucksack gleich mit. Die Tour geht bis 14 Uhr und um 19 Uhr fahre ich weiter nach Xian. Alles im Auto verstaut. 

In Jiayuguan ist das westliche Ende der grossen Mauer, gebaut von der Ming-Dynastie. Mir wird erklärt, dass es drei grosse Mauern gibt. 




An die spätere grossen Mauer wurde am westlichen Ende nochmals eine Befestigungsanlage gebaut, welche passiert werden musste wenn man ins Chinesische Reich wollte, da hier durch die Berge links und rechs einen natürlichen Durchgang res. Barriere schaffen.

Eingangstor (und als Touristengag gibts  auch einen Stempel. Ich lasse mir einen in den richtigen Pass geben. Das wird mir sicher noch Freude machen in der Zukunft)







Das Ganze ist sehr touristisch und die Reisführerin ist immer bemüht, dass es von mir auch Fotos gibt wie hier so üblich.



Na ja so geht es den ganzen Tag, aber es ist so wie ich mir eine Führung vorstelle. Ausreichend Informationen aber auch nicht überfrachtet und ganz wichtig: Zeit nehmen. Nicht einfach durchrennen.
Anschliessend noch Besuch im Museum über die grosse Mauer. 

Dann auf ein renoviertes Stück der grossen Mauer. Die Reisführerin klingt sich da aus und wartet gemütlich im Schatten bis ich von meinem Aufstieg zurückkomme.




Zum Abschluss noch an einen Canyon, wo  die Mauer endete. siehe Bild rechter Rand.

30. Juli 2014

Dunghuan nach Jiayuguan : Hard Seat

28. Juli um 16 Uhr gehts mit dem Tagzug nach weiter nach Jiayuguan Gansu China  ans westliche Ende der Grossen Mauer. Nur 360 km.  Es gibt auch noch eine Mauer oder Wall, welche bis Dunhuang reicht, diese aber ist fast nicht mehr erhalten. 

Und HardSeat ist wirklich hart. Das werden harte 5 Stunden. Es geht nicht mehr so zivilisiert zu wie im  Schlafwagen, aber da die Plätze nummeriert sind besteht eigentlich keine Gefahr.

Habe einen 3er Platz erwischt. Mitte. Links neben mir eine junge - ziemlich aufgeppepte- Frau. Rechts ein Junge: 10 Jahre alt mit seinem Vater mir gegenüber. Der Vater hat eine frappante Ähnlichkeit mit einem Onkel von mir. Genau die selben Bewegungen, exakt der selbe sanftmütige Blick und das milde Lächeln.

Natürlich die Fragen, woher ich komme, wohin ich gehe. Mittlerweile schon Praxis  anhand von Bildern, Reisunterlagen, iPad alles zu zeigen. Der Junge spricht etwas Schulenglisch und es reicht zum Übersetzen und der Translator im Smartphone leistet auch wieder gute Dienste.  Hole meinen Chinareiseführer raus. Diesen schnappt sich der Junge und fängt an die 500 Seiten durchzublättern. Mittlerweile schauen noch zwei Mädchen von der Rückbank mit und von gegenüber ist auch noch eine Frau beteiligt. Viele Bilder werden erkannt, vor allem vom Vater. Beide machen grosse  Ausfl�üge in China  (zeigen Bilder von Lhasa). Damit die Frau links was sieht, muss sie mir ziemlich nahe rücken. Scheu vor Körperkontakt haben die hier weniger. 

So sind fast 3 Stunden vorbei, das Buch ist durch und ich auch. Der Junge meint, das sei ein sehr schönes Buch aber soviele fremde Wörter, die er nicht kennt.  Ist ja auch Deutsch. Ich verspreche ein englisches zu senden. Austausch der Adressen. 

Irgendwann hole ich mein iPhone raus. Der Mann hat auch eines, aber die beiden noch zwei weitere Samsung Smartphone. Das ist auch mittlerweile überall allgemeines Kulturgut.

Die restlichen zwei Stunden gehen auch rum. Die Unterhaltung flaut ab.  Es geht immer noch durch die Wüste. Zu sehen gibt es wenig und so entsteht gerade ein Bild. Irgenwann kommt noch ein leichter Sandsturm auf und pünklich kurz nach 21 Uhr fährt der Zug ein in Jiayuguan.


Mogao Caves in Dunhuang

28. Juli  Der Vormittag ist schnell beschrieben. Bei den Höhlen handelt es sich um eine Ansammlung an natürlichen und menschengemachten 492 Tempelhöhlen - vom 4. Jh. bis in das 14 Jh-. Details http://whc.unesco.org/en/list/440



Da Fotografieren verboten ist - macht beim Knipsverhalten hier auch Sinn- gibt auch keine Bilder .

Ein riesen Ansturm an Menschen und ich befürchte schon das Schlimmste, aber es ist wirklich gut organisiert. Vor jeder Höhle anstehen.


 Dann wird eine Gruppe eingelassen. Drin erklärt eine Frau auf chinesisch. Der Guide erklärt mir entsprechend. Er wirklich Ahnung. Einmal die komplette Abhandlung eines Wandgemäldes.

Vieles ist sehr gut erhalten. Buddhafiguren (eine 22 Meter hoch), Bilder, Abhandlungen in Höhlen diverser Grösse. Bin echt beeindruckt und der Guide nimmt sich auch die notwendige Zeit dafür.
Perfekter Vormittag.

Dunhuang: Mondsichelsee mit Chinesen

27. Juli   19 Uhr:  Der Guide kommt und wir fahren nochmals zum Mondsichelsee. Es gibt wenig zu erklären, ausser dass der See schon seit Jahrhunderten besteht, sich aus Tiefenwasser speist und aufgrund spezieller Windverhältnisse nicht von den Sanddünen zugeschüttet wird. 


Der eigentliche Knüller ist, dass jetzt die Chinesen in Massen unterwegs sind. Der Unterschied zum Mittag ist frappant.

Ca. 1000 Kamele befördern die Touristen die Dünen hinauf. Eine endlose Karawane. Gottseidank in die andere Richtung.


Zum Sonnenuntergang dann auf die Dünen hinauf. Der Guide meint er wartet am Ausgang auf mich. Macht aber keinen Sinn. Finde den Weg auch alleine zurück. 
So wartet niemand und ich kann in aller Ruhe das Treiben beobachten. Zuerst mal aber gilt es die Dünen zu erklimmen.

Das Wichtigste ist es den Partner in der richtigen Posse zu fotografieren. 



Das kann dann schon mal ein paar Minuten daueren. Manche Frauen sind arg widerspenstig und machen nicht das was die Männer sagen. Dann wird es schon mal laut. 


Leider hinterlassen einige Spuren im Sand (links unten)


aber es kommt ja schon der grüne Engel:


Und auch in China ist bekannt wer die wahren Weltmeister sind:

Ich lasse mich von dem Fotografieren anstecken um nicht zu sagen hinreisen und mach Selfies 



Im Übermut setzte ich noch die Sonnebrille auf, damit es besonders cool wirkt

Dann eines noch beim Sonnenuntergang


Der Abstieg von den Dünen geht zügig voran.
Rückkehr der Touristen vom Kamelausritt.


Zum Schluss kommt noch Karawanenstimmung auf, als die Kamele abziehen 

Gemütlich zum Hotel zurück im Hotel noch zwei Bier. Ein gelungener Tag in Dunhuang mit dem zwei  Besuchen am Mondsichelsee und bin froh um die zwei unterschiedlichen Wahrnehmungen.

Dunhuang: am Mondsichelsee - (fast) Alleine

27. Juli/Mittag Da stehe ich nun am Mondsichelsee und geniesse einfach den Blick. Schon so oft gesehen auf Bildern und nun bin ich hier:

Aber von vorne: Um 10:30 im Hotel. Der Guide meint um 19 Uhr dann zum Mondsichelsee: Sonnenuntergang. Stimme zu und denke mir:   Ich schau mal selber was ich machen kann über Mittag. Die Dünen sind ja nahe.

So bin ich um 12 Uhr vor dem Hotel an der Strasse zu den Dünen. 


Soll ich laufen? Taxi kommt und halte ich an. 10 Yuan bis zu den Dünen. Ist aber eine kurze Fahrt. 
 
Es ist wenig los - Mittagshitze - und ich laufe einfach los. Links und rechts die Dünen und nach 15 Minuten kommt auch schon der Mondsichelsee und die kleine nebenstehende Tempelanlage. Wenig los und ich bin dankbar, dies über Mittag zu machen ohne die Menschenmassen.   


The Silk Road Dunhuang Hotel

27. Juli  Normalerweise finde ich Bilder von Hotels doof, aber dieses Hotel bildet eine Ausnahme und ist alleine wg. des Hotels schon den Aufenthalt wert. Leider nur eine Nacht hier, dafür aber jede freie Stunde im Hotel verbracht. 

Es fängt schon mal an mit dem Ausblick beim Frühstück

Auch sonst eine weitläufige Anlage mit Komfort. Nicht übertrieben und dekadent aber einfach ein Ort wo ich verweilen kann. So suche ich die diversen Aufenthalträume auf um die Blogs der letzten Tage zu verfassen, Kaffe zu trinken oder Abends ein Bier. Es hat auch noch Sauna (bei der Hitze), Fittness und Massage. So das war der Werbeblock. 





Hier kann ich es länger ausgehalten und bei so einer Tour der richtige Platz um sich zu erholen. Schinde noch zwei Stunden beim Checkout raus und kann bis 14 Uhr bleiben, noch eine Stunde in der Eingangshalle und dann geht es auch schon wieder weiter.

Mein Reisetipp: unbedingt zwei Nächte einplanen und die Ruhe geniessen.

28. Juli 2014

Turpan Bahnhof weiter nach Dunhuang

27. Juli   Aus irgendeinen Grund - er ist mir heute unbekannt -   Zug um 0:15 ab Turfan und an um Liuyuan um 8:25 ausgesucht.  Dort werde ich abgeholt und zur Oase Dunhuang (Map View: Google Map)  gebracht. Knapp 800 km diese Etappe.

Bemerkenswert ist schon: von Turfan Stadt zum Bahnhof schon eine Stunde im Auto unterwegs (und das nicht in der Stadt). Kurz nach 23 Uhr sind wir am Bahnhof. Aber kein Vergleich mit Kashgar. Personenschleuse. Eine Frau tastet mich ab!   Gepäck wird durchleuchtet. Dieses mal nichts beanstandet. Die Reisführerin erklärt mir ganz genau wenn die Zugnummer erscheint an dem Display muss ich dort anstehen und gleichzeitig wird noch eine Bahnhofsangestellte instruiert. 

Bin ich dann die Attraktion am Bahnhof. Werde mehrmals angesprochen. Kommunikatioin nicht möglich. Einer bietet mir aus seinem Reiseproviant was an. Ich zeige auf meinen Tagesrücksack. Frage woher ich komme. Sage Germany. Antwort  Football-Champion. (Vorgestern habe ich jemanden die Europakarte/Schweiz  auf dem iPad gezeigt und nur Kopfschütteln geerntet).  Die ganze Zeit quakt eine Frauenstimme. Ich verstehe es sowieso nicht aber würde mich interessieren was es ist. (vermutlich vom Band und Propaganda stelle ich mir vor). Ein paar mal plärrt dann eine männliche Stimme und gibt Anweisungen, da sich aber niemand bewegt ignoriere ich dies auch wie allen anderen.

Wichtig noch zu wissen. Es geht zu wie im Flughafen. Man kann nicht zum Bahnsteig sondern muss in der Halle warten. Der Türverantwortliche oder besser Türtyran - so führt er sich auf - schliesst die Türe zum Bahnsteig. Blöd nur das der Bahnsteigchef  ausgesperrt ist, so kommt es zu einer lebhaften Diskussion da wahrscheinlich jeder auf seinen Kompetenzen besteht.

Nach einiger Zeit marschieren vier Frauen in Uniform auf. Jetzt geht es los. Wieder plärrt die Männerstimme und alle stellen sich gesittet am Ausgang zum Bahnsteig an. Die Bahnhofsangestellte packt mich und schiebt mich nach ganz vorne. Der VIP-Status ist mir doch zuviel und ich gehe wieder artig an das Ende der Schlage (Es hätte sowieso nichts gebracht, denn nachher wartet man wieder am Bahnsteig auf die Einfahrt des Zuges).  Somit schauen mich nun alle an. Einige lachen. 

Weitere fünf Minuten später gehts dann los. Türe auf und zum Bahnsteig. zwei oder dreimal schaut sich ein Passagier meine Karte an. Wagen 10. Mehr noch nach hinten. So werde ich zum richtigen Punkt gelotst zum Einsteigen. 

Der Zug kommt. Eine 6-achsige E-Lok neuster Bauart. Da schlägt mein Bähnlerherz höher. Auch die neuen Schlafwagen im Einsatz. Freude.  Einsteigen in Wagen 10. Der Schafner zeigt mir noch das Schlafwagenabteil.   Wie vermutet schlafen die Leute darin schon. Ist mir etwas peinlich. Verstaue schnell meinen Koffer. Kein Licht an. Dieses Mal ein 4er-Abteil. Unten ein Mann. Oben eine Frau und ein Kind.
Komme mir vor als ob ich bei fremden Leuten einfach so ins Wohnzimmer platze. Aber wahrscheinlich ist das meine Wester-Verklemmung. 

Gleich kommt noch der Wagenschaffner - Ticket gegen blaue Karte tauschen - und morgen vor Ankunft wieder zurück und versuchen zu schlafen. Gelingt nicht. Zug ruckelt immer wieder heftig. Schlafe kurz ein. Gegen 1:30 wieder wach und um 3 Uhr dann bis um 7 Uhr im Tiefschlaf. 

Am nächsten Morgen: Der Mann ist noch ganz nett. Wohin es geht. Dunhunang. Die Familie - mit Vater im Nebenabteil -  auch und wenn ich ihn richtig interpretiere könne ich sogar mit Ihnen fahren. Der Sohn guckt mich die ganze Zeit an. Dabei wir mir bewusst das ich sieben Tagen keinen Wester gesehen habe, seit ich in China bin. Die Frau ist nicht so angetan. Grüsst nur kurz und ignoriert  mich.


Beim Aussteigen sind alle wieder bemüht, dass ich aber auch wirklich den Zug verlasse und am Ausgang wartet dann schon der Fahrer nach Dunhuang

27. Juli 2014

Turpan: Umland endlich Essen mit Stäbchen

26. Juli:  Am Freitag noch kurzfristig zur Stadt Tuyoq. Eine typische Uiguren-Siedlung und noch bewohnt. Das habe ich noch spontan gewünscht und wurde auch ermöglicht (gegen Aufpreis natürlich.)
 


Zum Ende des Ramadan gibt es eine frisch geschlachtetes Schaf:


Das  Interessanteste war, durch die Uiguren-Siedlungen in der Oase zu fahren. Gerne hätte ich etwas mehr Zeit verbracht, aber leider war dafür nicht der Rahmen vorhanden.


Abends soll ich in ein Restaurant gelotst werden, da dies für Touristen gut geeignet ist da man am Markt nicht essen kann: dort ist es nicht sauberd. Im letzten Moment kann ich mich aber noch abseilen und lasse mich am Hotel absetzen. Freude: Vor dem Hotel hat es am Platz viele Stände mit Essen. Ich raffe mich auf und gehe nochmals los. Werde von einem Standbesitzer angesprochen, nicke und los gehts mit der uigurischen Küche und essen mit Stäbchen. Und siehe da: es klappt. Und keiner kümmert sich um meine unbeholfenen Versuche.



27. Juli  Am Nachmittag gehe ich durch die Stadt Turpan und entdecke doch noch einen Hauch von Oase am Rande der Stadt und den obligatorischen Markt im Zentrum:



Der Strasse entlang. Kohlenhändler

Mittagsruhe ist immer wichtig:

Auf dem Markt in Kontakt bleiben :