26. Juli 2014

Entlang der Taklamakan nach Turpan/Turfan

24. Juli  Jetzt kommt ein Stück auf welches ich mich schon seit Anfang freue. Entlang der Taklamakan Wüste nach Turfan. Es ist natürlich im klimatisierten Zug ungleich komfortabler als die Reisen früher Zeiten. Trotzdem ist es jetzt nach eine halben Stunde ein erhebendes Gefühl.

Bis jetzt ist der Zug noch in der Oase Kashgar, aber schon unterbrochen durch karge Abschnitte 



Und insgesamt habe ich gerade etwas mehr als die Hälfte des Weges nach Osten hinter mir. 




Kurz vor der Reisebeginn im Juni habe ich noch von "Hard Sleeper" auf "Soft Sleeper" umgestellt. Von Liegewagen auf Schlafwagen. Bin froh über diesen Entschluss und statt einem 4-Bett-Abteil ist es sogar nur ein 2-Bett Abteil in einem Doppelstockwagen. Komfortabel und sauber: deutliche Steigerung zum Hotel. 

Der Mitreisende ist ein Chinesse. ca. 40. Spricht kein Wort Englisch und die meiste Zeit fingert er an seinem iPhone 5 rum. Ist zwar schade,  bisher sind immer nette Kontakte entstanden im Zug, andererseits etwas froh. Das gibt somit eine ruhige Fahrt zur Entspannung (unterbrochen nur durch kurze Telefonate, aber dann laut). Die letzten Tage waren sehr anstrengend im Gewusel der Stadt, dem Lärm und wahrscheinlich auch die Anspannung hinsichtlich Sicherheit, obwohl ich persönlich keine negative Erfahrung machte.  Jetzt ist mal 22 Stunden Ruhe angesagt. Kasghar ab 12:52 und an in Turfan um 11:32 für 1445km. 
Als ich meine Karte aufschlage interessiert sich der Chinese dafür. Er zeigt auf die Endstation. Ich verneine, zeige auf Turfan und anhand des Reiseunterlagen mit Bildern kann ich sogar zeigen wie es weitergeht. (Frau Haase, danke für die bebilderten Unterlagen)


Der Zugang zum Bahnhof war noch der Krimi. Wieder den Koffer durchleuchtet und irgendwas war nicht gut. "Knife Knife" war das einzige Wort. Alles auspacken war angesagt und zwar wirklich alles. Kulturbeutel, Medizinbeutel - Insektenspray wurde noch diskutiert -, Stromadaper - völlig überflüssig bis jetzt-. Verwirrend war, dass mehrere Offiziere gefilzt haben und ich somit mit dreien beschäftigt war. Da nun Alles auf dem Tisch lag und nebenan bei einem Passagier auch gefiltzt wurde: nix durcheinanderbringen. Ich sehe es ja morgen. Aber die wichtigsten Dinge sollte ich haben und ein Messer hatte ich nicht und meine eigentliche Angst galt nur der Gabel, da Stäbchenessen immer noch nicht funktioniert. Aber insgesamt lief das Ganze auch ruhig und sorgfältig ab.  Gehört halt dazu.

Kurz durch den Zug gegangen. Die Sitzplätze sind für 22 Stunden eine Herausforderung. Senkrecht wie ein Brett, Unten gibt es wirklich das Vier-Bett Schlafwagen Abteil und das 6-Liegewagen ist schon arg eng. Somit Glück gehabt mit der Zuweisung zum oberen Stockwerk und nun im 2er Abteil. Nebendran ist noch der Speisewagen. Versorgungslage damit sichergestellt. Und es ist sauber. Es wird regelmässig geputzt und zwar richtig.

Um 18:30 kommt die Schaffnerin und spricht den Mitreisenden an. Er bekommt seine Fahrkarte wieder zurück, welche nach Kashgar eingesammelt wurden. Aksu. Schaue auf dem Plan nach. Nächste Station. Beruhgit mich. Damit muss ich mir weniger Sorgen machen wg. Ausstieg in Turpan. Auch organisiert. Er steigt wirklich aus in Aksu und verabschiedet sich mit einem Byebye. Für die 6 Stunden einen Schlafwagen.  Anscheinend macht man das so. Jetzt habe ich das Abteil für mich alleine. Luxuriös, falls niemand mehr kommt. 
Zu früh gefreut. Jetzt kommen noch zwei Männer. Nach einigem hinundher werden die Plätze getauscht und ich erhalte Zuwachs von einem jüngeren Chinesen. Mitte 20. Anhand des Beutels was er an Essen dabei hat, vermute ich das er länger mit dabei ist. Korrekt. Bis zum Endbahnhof. Ich steige morgen eine Station früher aus. Damit ist die Sache auch geklärt.

Eine junge Schaffnerin kommt. Die Zuständige für den Wagen und spricht mich an. Der Chinese auch. Beide. Ich mache nur eine fragende Bewegung. Nochmals werde ich gefragt. Die Schaffnerin lacht und winkt ab "es ist hoffnungslos".  Der Chinese bemüht Google-Translator und hält mir das Natel hin "You are ready go to Turban". Klar bin ich ready. Sitze ja schon im Zug und der fährt. Irgendwie wirds nichts mit der Unterhaltung. Tauschen noch etwas Kekse und Kracker aus und sind ansonsten freundlich zueinander. Ich lese noch. Bearbeite alle Blogs und habe sogar noch Zeit mir einen Tatort auf dem iPad anzuschauen. Um 23 Uhr Licht aus. 

Am nächten Morgen um 8 Uhr werde ich wach.


Kurz vor Turpan kommt eine Frau vorbei und hat Essen. Eine Art FastFood auf chinesisch. Da ich Hunger hab, nehme ich eine Packung. Ist nicht mal schlecht und sogar warm. Reis, Torfu, Gras und etwas Fleisch. Tut gut und rettet meinen ganzen Tag (was mir aber da noch nicht klar ist).  

Zum Schluss fällt mir ein, ich könnte ja den Chinesen fragen wie man mit dem Stäbchen isst. Er zeigts mir. Ist doch ganz einfach. Er grinst über meine unbeholfenen Versuche aber wie es jetzt geht habe ich raus. Jetzt nur noch üben. 

Turfan oder Turpan: siehe Link http://de.m.wikipedia.org/wiki/Turpan_(Stadt)

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