16. Juli 2014

Meine Geschichte zum WM Endspiel


13/14. Juli Es ist unglaublich was ich erleben darf !

Um 21 Uhr in die Jurte und den Wecker auf 00:30 stellen und noch schlafen. Ich werde früher wach. Stehe um halb auf. Keiner ausser mir da. Es ist bitter kalt. Sehr kalt. Was tun. Da kommt Emil der Reiseführer. Die anderen zwei aus der Reisegruppe haben zu viel gebechert und sind nicht mehr in der Lage mitzukommen. Somit sind wir zu Dritt. Ich, Emil der Reiseführer und Isa der Fahrer. Emil um die 30 ein Tatare und Isa - mein Alter - Kirgise. Mir ist es leicht unangenehm aber ich merke, dass beide auch das Spiel sehen wollen.
Wir fahren ca. 15 Minuten nach TaschRabat zur kirgisischen Familie, mit der Emil vereinbart hat das wir kommen. Um 1 Uhr - zum Anstoss gemäss Ortszeit - kommen wir an. Die Familie lebt in einem einfachen Haus. Wir treten ein und sind in der Küche. Ich wundere mich noch. Eine richtige Einbauküche.  Im anderen Teil sind zwei Matratzenlager. Ein Kind wird wach. Bub 3 Jahr alt. Wir gehen in das zweite Zimmer. Dort ist ein Fernseher Modell 1990. Das Zimmer ist mit einem Teppich ausgelegt und Fellen aus Kunststoff. 

Wir drei nehmen Platz. Es kommt noch die Frau von der ich am Vortag die Andenken kaufte, Ihr Mann mit dem Bub. Der schaut mich die ganze Zeit an. Ich lächle, aber er schaut nur. Dann kommen noch eine ältere Frau und ein Mann - die Eltern von dem jungen Mann vermutlich und seine Schwester. Mir wird im Laufe des Spieles klar, das wir gerade den weiteren Schlafraum der Familie belegen. Am nächsten Tag erfahre ich von Emil, dass die Familie dauerhaft in dem Haus lebt auch im Winter auf knapp 3000 m Höhe. 

So schauen wir da Spiel auf TV Turkmenistan über Satellit. Zwar ohne Ton aber Isa kommentiert ganz gut. "Schurle" "Ozil" "Klose". Isa ist generell gut informiert und kennt auch die argentinischen Spieler und kann auch die Spieler 74 "Beckenbauer" "Muller" und 90 "Klinsmann" "Voller" und einige mehr aufzählen. Die Gastgeber gucken ganz aufmerksam. Lachen vor allem über die Missgeschicke der Spieler und mich wenn ich mich mit "oh" "oje" "spiel doch ab" mitteile und die Erleichterung beim Abseitstor der Argentinier. 

Emil hat noch Chips mitgebracht. Vor allem die ältere Frau nimmt reichlich davon. Im Laufe der zweiten Halbzeit verschwinden die Frauen (schlafen im Nebenraum). Die Leute reden permanent miteinander. Lachen und kommentieren das Spiel. In der Verlängerung ist Highlight, dass Schweinsteiger so oft gefoult wird. Na ja der Ausgang ist bekannt. Götze macht das Tor und in der 118 Minute fällt dann der Diesel aus, welcher den Strom erzeugt. Es wird stockdunkel. Licht weg und TV dunkel.  Panik: Bis hierher geschaut und ich bekomme nicht mit wie das Spiel ausgegangen ist. Aber kurz danach gibts wieder Licht und TV. Die argentinischen Zuschauer jubeln. Es ist der Ausgleich fallen. Nein. Nur der Freistoss durch Messi, welchen dieser in den Himmel versenkt. 

Das Spiel ist aus. Ich stehe auf und strecke die Arme in die Höhe und freue mich. Alle schütteln mir die Hände und wir machen uns auf dem Weg. Beim Rausgehen klopft mir der Alte noch auf die Schultern. Ich ihm auch. Mit dem einzigen russischen Wort das ich kenne  für "Danke" verabschiede ich mich. Die junge Frau kommt auch noch. Ich winke ihr auch noch zu.

Zurück im Lager legt Isa noch seine Hand über meine Schulter und ich über seine und wir rufen "Weltmeister Weltmeister Weltmeister"
Und hier noch der Ort wo ich geschaut habe. Es ist das ganz linke Gebäude unten im Tal:



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